Jahresrückblick

Das Jahr 2017 war in der Öffentlichkeit wesentlich geprägt von der #MeToo-Debatte, in deren Rahmen vor allem das Thema Belästigung am Arbeitsplatz diskutiert wurde. Das öffentliche Bekenntnis zahlreicher prominenter Menschen löste neben Argwohn und Skepsis auch viel Verständnis und Solidarität für Betroffene in der Öffentlichkeit aus. Wir sind froh, dass in diesem Rahmen auch die Themen der weniger offensichtlich gewaltvollen sexuellen Übergriffe in der Gesellschaft Aufmerksamkeiterhielten.
Im Oktober legte Deutschland die Ratifizierungsurkunde der Istanbul
Konvention beim Europarat vor und verpflichtete sich damit, in Zukunft weitreichende Maßnahmen zu ergreifen, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Frauen zu schützen und Unterstützungsmöglichkeiten zu bieten.

Für uns war das Jahr 2017 hauptsächlich von internen Veränderungen geprägt. Nach dem Ausscheiden einer Vorstandsfrau, die sich nach 28 Jahren aus dem ehrenamtlicher Vorstandsamt zurückziehen wollte, waren wir damit beschäftigt eine Nachfolgerin zu finden. Nach intensiver Suche und vielen Gesprächen konnten wir eine neue Frau für unser Vorstandsteam gewinnen, die bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst offiziell nachgewählt wurde.
Wir wurden im vergangenen Jahr von zwei Praktikantinnen für jeweils 6 Monate begleitet. Beide brachten sich sehr engagiert in die Arbeit ein und bereicherten uns mit ihren neuen Perspektiven sowie Ideen und ihrem Engagement. Gegen Ende ihrer Praktikumszeit konnten beide eigenständig Erstkontakte am Telefon führen und selbstverantwortlich Informationsveranstaltungen erarbeiten und durchführen.
Aufgrund der längeren Krankheit einer Mitarbeiterin waren die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle ab Spätsommer besonders gefordert. Dies zeigte sich in steigenden Überstunden und größeren Wartezeiten für Neuanfragen wider.
Schließlich beschäftigten wir uns im vergangenen Jahren zunehmend mit einem notwendig gewordenen
Organisationsentwicklungsprozess, der ebenfalls Kapazitäten beanspruchte. Veränderte Anforderungen sowohl auf vereins- als auch betriebsrechtlicher Ebene erfordern ein Überdenken und Anpassen unserer Strukturen und Arbeitsmodelle an die aktuellen Gegebenheiten. Wir fanden in einer ehemaligen Supervisorin eine sehr kompetente Unterstützerin für diesen Prozess, der auch im Jahr 2018 weitergeführt wird.