Jahresrückblick

Das Jahr 2019 war von einer breiten öffentlichen Diskussion zu sexualisierter Gewalt in verschiedenen
Kontexten geprägt.

Durch die mediale Darstellung der über Jahrzehnte begangenen Sexualstraftaten gegen mindestens 40 Kinder auf einem Lügdener Campingplatz und die begonnene Aufdeckung von Missbrauchsfällen durch
Kinderpornografie in Bergisch Gladbach, deren Netz sich über ganz Deutschland zu erstrecken scheint, war das Thema sexualisierte Gewalt 2019 sehr präsent in der öffentlichen Wahrnehmung.

Insbesondere das Thema der rituellen und organisierten sexualisierten Gewalt rückte nicht nur durch das Bekanntwerden des Falles Bergisch Gladbach in den Fokus, sondern erlebte auch besondere Aufmerksamkeit durch die Einrichtung des Hilfetelefons „Berta“ für Betroffene von ritueller sexualisierter und organisierter Gewalt. Diese Entwicklung ist auf Grund der spezifischen Bedarfe der Betroffenen sehr zu begrüßen.

Auch auf politischer Ebene bewegte sich 2019 viel: Mit der Einrichtung des „nationalen Rates gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“, welcher von Johannes-Wilhelm Rörig und Dr. Franziska Giffey initiiert wurde, sollen mehr als 40 Akteure aus Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Praxis und Betroffenen bis 2021 Aktionsziele und Pläne für Bund, Länder und Kommunen für einen verbesserten Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeiten.

Auch die Forderungen nach gesetzlichen Verpflichtungen für Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche
betreuen, werden nach der Veröffentlichung des Monitoring-Abschlussberichts „Kinder und Jugendliche besser schützen – der Anfang ist gemacht. Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in den Bereichen: Bildung und Erziehung, Gesundheit, Freizeit“ des UBSKM und des DJI lauter. Der Bericht betont, dass Schutzkonzepte ein wichtiger Baustein für effektive Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt sind. Gleichzeitig zeigt sich deutlich, dass die Entwicklung von Schutzkonzepten eher schleppend vorangeht.

Auch die Forderungen nach gesetzlichen Verpflichtungen für Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche
betreuen, werden nach der Veröffentlichung des Monitoring-Abschlussberichts „Kinder und Jugendliche besser schützen – der Anfang ist gemacht. Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt in den Bereichen: Bildung und Erziehung, Gesundheit, Freizeit“ des UBSKM und des DJI lauter. Der Bericht betont, dass Schutzkonzepte ein wichtiger Baustein für effektive Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt sind. Gleichzeitig zeigt sich deutlich, dass die Entwicklung von Schutzkonzepten eher schleppend vorangeht.

Innerhalb des Teams der Beratungsstelle gab es in 2019 einige Veränderungen. Das Team hatte eine
langfristige Erkrankung einer Mitarbeiterin zu kompensieren. Ein qualifizierte Krankheitsvertretung konnte in der Jahresmitte gefunden und eingearbeitet werden. Im April 2019 nahm erstmals in der Geschichte des Vereins eine geschäftsführende Leitung die Arbeit in der Beratungsstelle auf.

Die Anfrage des Landkreises zur Etablierung einer fachlich qualifizierten Beratung für Jungen, die sexueller
Gewalt ausgesetzt sind oder waren, leitete einen intensiven und produktiven Diskussionsprozess im Verein ein.
Eine Arbeitsgruppe erarbeitete ein Konzeptpapier für die zukünftige Ausrichtung der Beratungsarbeit. Nach den Abstimmungen mit dem Jugendamt im Landkreis Karlsruhe freuen wir uns, im Laufe des Jahres 2020 unser Angebot zu erweitern. Wir beginnen mit einer 50 % Fachkraftstelle für die Beratung von Jungen und Männern, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Zum gleichen Zeitpunkt wird auch eine Verwaltungskraft mit einem Teilzeitdeputat unsere Beratungsfachkräfte unterstützen.