Eine Umfrage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes aus dem Jahr 2015 stellt fest: „Die Hälfte der befragten Beschäftigten gab an, am Arbeitsplatz eine nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verbotene sexuelle Belästigung selbst erlebt zu haben“ (Antidiskriminierungsstelle, 2015). Dabei wussten mehr als 80 Prozent der Befragten nicht, dass Arbeitgeber dazu verpflichtet sind, ihre Beschäftigten aktiv vor sexueller Belästigung zu schützen. Ebenso ergab die Umfrage, dass mehr als die Hälfte der Befragten keine Maßnahmen kannte, die im eigenen Unternehmen gegen sexuelle Belästigung ergriffen wurden.

Um die Schutzpflichten zu erfüllen und eine gelingende Prävention zu gestalten benötigt es Wissen um Formen sexueller Belästigung und deren Folgen auf die Betroffenen sowie eine Sensibilisierung für den Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz.

Ziel des zweitägigen Seminars ist es, zentrale Erkenntnisse zur sexualisierten Gewalt und deren Formen zu erarbeiten und eine erste Sensibilisierung zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Ebenso werden praxisorientierte Handlungsschritte im Umgang mit Betroffenen und mögliche Vorgehensweisen bei sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz im Rahmen der Schutzpflichten und Prävention vermittelt und in interaktiven Arbeitsformen selbst erarbeitet.

Die Fortbildung widmet sich folgenden Fragen:

• Was ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und welche Formen gibt es?
• Was sagt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz?
• Welche Ursachen und Folgen hat sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz?
• Wie können Betroffene gegen sexuelle Belästigung vorgehen?
• Wie sieht der Umgang mit Betroffenen aus?
• Welche Schutzpflichten, Präventions- und Sanktionsmöglichkeiten haben Arbeitgeber?
• Wie können Schutzmaßnahmen aussehen?

Tag 1: Grundlagen Sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz und Umsetzung des AGG

Definitionen, Zahlen und Fakten zu sexualisierter Gewalt • Täter*innen und ihre Strategien • Auswirkungen • rechtliche Grundlagen • Verpflichtungen des Arbeitgebers • Vorgehen im Beschwerdefall • Sensibilisierung zum grenzachtenden Umgang

Tag 2: Praktische Schritte für die Umsetzung des AGG

Umsetzung des AGG • Präventionsmaßnahmen • Planung konkreter Schritte

Zielgruppe: Führungskräfte, Frauenvertretungen, Gleichstellungsbeauftragte, Personalvertretungen und weitere Interessierte